Das Erbe der Serenissima

Rekonstruktion und Restaurierung eines venezianischen Linienschiffsmodells von 1794

Über das Buch:

Bildband mit Softschuber + 25 großformatige SchiffsbauplĂ€ne; Hardcover-Band mit Schutzumschlag; Format: 29,5 x 26,5 cm

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ISBN: 978-3-902526-37-3
ISBN: 978-3-902526-37-3
Gewicht: 3 kg
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Inhalt:

Eine k. k. Marine als militĂ€rische Einrichtung, die auch internationalen Vergleichen standhalten konnte, gab es nicht etwa erst seit Admiral Tegetthoff und der Seeschlacht bei Lissa, sondern sie war eine Schöpfung von Erzherzog Carl. Der Anlass dazu war der Krieg gegen Napoleon in Oberitalien 1796–97, nach dessen Ende durch den Friedensschluss von Campo Formio der gesamte ehemals venezianische Festlandbesitz und die Reste der Flotte samt ihren OrganisationsÂŹstrukturen an Österreich fielen. Diese kriegerische Umbruchszeit ist in der MarineÂŹgeschichte zwar in historischer Hinsicht gut aufgearbeitet, was dort aber weitgehend fehlt, ist die Darstellung des Flottenmaterials in schiffbautechnischer Hinsicht. Völlig unbekannt blieben die Schicksale der venezianischen Schiffe, die damals von den Franzosen erbeutet wurden.
Hier setzte schon frĂŒh die beharrliche ForschertĂ€tigkeit des Verfassers an: Von den Quellen in den heimischen Museen und Archiven ausgehend, dann zeitlich rĂŒckwĂ€rtsschreitend zu Plan- und AktenbestĂ€nden in Venedig und Triest wurde im Laufe von Jahrzehnten mosaikartig nach und nach ein einigermaßen vollstĂ€ndiges Bild ĂŒber die Flotte der Republik zusammengesetzt. Der Versuch, eines der ĂŒbernommenen venezianischen Schiffe zu rekonstruieren, blieb aber die einzige Veröffentlichung zu diesem Thema bisher.
Eines Tages wurde in den weitlĂ€ufigen Depots des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien das Modellwrack eines venezianischen Zweideckers wiederentdeckt. Ein Marineliebhaber setzte daraufhin alles daran, das Vorhandene zu sichern, und er zog den Verfasser zur Beratung hinzu. Aus dieser ersten Bekanntschaft mit dem riesigen Schiff – ein LĂ€ngsschnitt-Halbmodell von fast fĂŒnf Metern LĂ€nge – wurde im Zuge weiterer Identifizierungs- und Rekonstruktionsarbeiten eine starke Beziehung, denn dieses Modell verriet und bestĂ€tigte nicht nur alle EinzelÂŹheiten des venezianischen Schiffbaues, aus ihm konnten nicht nur alle bisher ungeklĂ€rten Fragen ÂŹbeantwortet werden, sondern es stellte genau jenen Schiffstyp dar, von dem zwei Vertreter im Jahre 1799 nach der Eroberung von Ancona in die österreichische Kriegsmarine ĂŒbernommen wurden.
Der Reiz, dieses Meistermodell wieder vollstĂ€ndig zu restaurieren, war unwiderstehlich, und so wurden nach der Erstellung einer Serie von RekonstruktionsplĂ€nen die Reinigung, die Beseitigung von SchĂ€den und die ErgĂ€nzung der fehlenden Teile in Angriff genommen. Nach fĂŒnf Jahren intensiver Arbeit erstrahlte das Schiffsmodell in neuem Glanz, und es kann nun im Heeresgeschichtlichen Museum besichtigt werden.
Dieses Modell und das bisher angehĂ€ufte Wissen ĂŒber die venezianische Marinegeschichte und den Schiffbau im Arsenal ergĂ€nzten einander in idealer Weise. Allein die Rekonstruktionsarbeiten gaben fĂŒr ein fachlich interessiertes Publikum Stoff genug ab; wie viel ertragreicher wĂ€re es erst, wenn die weitgehend unbekannten Besonderheiten der venezianischen Flotte und die Schicksale der Schiffe und Fahrzeuge der Republik nach deren Sturz im Mai 1797 damit verwoben wĂŒrden? Dazu eine mit zahlreichen PlĂ€nen belegte Beschreibung der ehemals venezianischen Linienschiffe, die 1799 Österreich zufielen? Eine LĂŒcke in der österreichischen Marinegeschichtsschreibung könnte so geschlossen werden. Gesagt – getan, so entstand dieses Buch.

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