Italien und seine Kolonien (lieferbar ab Ende November 2025)

Askaris, Uniformen und afrikanisches Erbe in den Museumssammlungen von Trentino-Südtirol

Über das Buch:

Farbbild-Doppelband mit Schuber, insgesamt 640 Seiten, eine Fülle von Fotos, Grafiken und Abbildungen, Großformat: 29,5 x 26 cm

ISBN: 978-3-903341-48-7
Gewicht: 5 kg

149,90

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Inhalt:

Für den Doppelbildband „Italien und seine Kolonien“ öffnen sich die Depots der Museen der Euregio (Trentino-Südtirol und Tirol), um eine „verborgene Geschichte“ ans Licht zu bringen: jene der italienischen Kolonialsammlungen. Über Jahrzehnte hinweg bevölkerten afrikanische Waffen, khakifarbene Uniformen, Erinnerungsstücke und exotische Fotografien die Museums­vitrinen – oft ohne wirkliche Kontextualisierung – und blieben als stumme Zeugen einer verdrängten Vergangenheit zurück.
Dieses von Nicola Labanca und Davide Zendri herausgegebene Werk, veröffentlicht vom MITAG – Museo Storico Italiano della Guerra in Rovereto in Zusammenarbeit mit dem Verlag Militaria, ist das Ergebnis eines umfangreichen Forschungs- und Katalogisierungs-Projekts, das anlässlich des Euregio-Museumsjahres 2025 durchgeführt wurde. Es handelt sich nicht um einen einfachen Katalog, sondern um eine Untersuchung darüber, wie diese Objekte – gesammelt während der italienischen Kolonialgeschichte in Eritrea, Somalia, Libyen und Äthiopien – zu uns gelangt sind und welche Erzählungen sie geprägt haben.

Das Buch analysiert die Entstehung dieser Sammlungen, die sich größtenteils während der faschistischen Ventennio-Zeit formten, als Museen wie jenes in Rovereto spezielle „Kolonialsäle“ eröffneten. In diesem Kontext dienten die Objekte nicht nur der Dokumentation, sondern der Verherrlichung der Eroberung, der Konstruktion eines exotischen Feindbildes sowie der Stärkung der italienischen imperialen Identität durch Propaganda.

„Italien und seine Kolonien“ hinterfragt – anhand von Essays und einem nach Objektkategorien und Herkunftsgebieten gegliederten Bildteil – die grundlegende Natur dieser Sammlungen. Forschende wie Nicola Labanca und Emanuele Ertola erläutern die spezifischen Merkmale des italienischen Kolonialismus. Massimo Zaccaria vertieft die Rolle der Askari. Alessandro Triulzi reflektiert über die komplexen Formen der Darstellung der Kolonie, während Nicola Fontana und Sabrina Meneghini die erhaltenen fotografischen Bestände untersuchen.

Im Mittelpunkt des Bandes stehen die materielle Kultur und materielle Geografie des Imperiums. Detaillierte Analysen, verfasst von Renzo Catellani, Gabriele Zorzetto und Davide Zendri, untersuchen Uniformen, Helme und Abzeichen. Gianfrancesco Lusini zeichnet die lange Reise ethnografischer Objekte vom äthiopischen Hochland in die europäischen Vitrinen nach.

Diese Kartierung erstreckt sich von den ersten Besitzungen in Eritrea und Somalia über den Mahdistenkrieg im Sudan bis zur Eroberung Libyens und schließlich zum brutalen Krieg in Äthiopien, ohne dabei weniger bekannte Episoden wie die Konzession von Tianjin oder den Dodekanes auszulassen.

Durch die sorgfältige Katalogisierung der Bestände von Museen wie dem MITAG, der Fondazione Museo Storico del Trentino, dem Museo Caproni, dem Museo Nazionale Storico degli Alpini, dem MAG in Riva und dem Palais Mamming in Meran bietet der Band ein wesentliches Instrument, um zu verstehen, nicht nur was Italien aus Afrika mitnahm, sondern auch, wie es sich selbst diese Eroberung zu erzählen entschied.

 

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